TWIKE 5 – Technischer Service auch in Deiner Nähe?

Bei der Entwicklung des TWIKE 5 war uns eine hohe Servicefreundlichkeit sehr wichtig. Zielvorgabe war: einer „Standard“-Werkstatt soll es möglich sein, ein TWIKE 5 zu warten und übliche Reparaturen auszuführen. Einige Fragen erreichten uns in den vergangenen Monaten dazu und konnten wir wie folgt beantworten:

Kein Ölwechsel, kein Filterwechsel, keine Zündkerzen, und einiges mehr. Elektrofahrzeuge müssen nie wieder zum Service! Das hofften manche Neukunden von E-Fahrzeugen beim Umstieg auf die E-Mobilität und dabei wurde es so manch einer etablierten Reparaturwerkstätte bange ihre bis dato sichere Einnahmequelle des Fahrzeugservices zu verlieren. Doch stimmt das wirklich? Unsere Erfahrung ist: Nein, auch E-Fahrzeuge sollten regelmäßig in die Werkstatt, um Verschleißteile wie z.B. Reifen oder Bremsbeläge zu erneuern oder eine Kontrolle des sonstigen Zustandes vorzunehmen.

Wie man den Werkstattaufenthalt aber möglichst vermeiden und den Serviceaufwand reduzieren kann, beschäftigte uns bereits von Beginn an bei der Entwicklung des TWIKE 5. Betrachtet wurden dabei die Fälle Unfallreparatur und der regelmäßig wiederkehrende Service (Kontrolle, Pflege, Austausch von Verschleißteilen).

Bezüglich nicht vermeidbarer Unfallreparaturen werden wir durch konsequente Trennung der Bauteilebenen in Oberfläche (Bagatelleschaden), Opferstruktur und eigentlicher Tragstruktur dafür sorgen, dass die TWIKE-Versicherungstarife auch in Zukunft niedrig bleiben. So kann ein leichter Kratzer in der Oberfläche durch Austausch der farbgebenden Folie repariert werden. Ein tieferer Kratzer kann vor dem Aufbringen der neuen Folie durch Ausspachteln beseitigt werden. Ist das Bauteil gerissen, lässt es sich ggf. kleben oder bei doch größeren Schäden mit der dahinter liegenden Opferstruktur zeit- und kostenoptimiert partiell (reduziert auf die betroffenen Teile) austauschen. Steht aufgrund eines noch größeren Unfalls eine Zerlegung des Fahrzeugs bis auf den Tragrahmen an, dann ist selbst diese in wenigen Stunden mit werkstattüblichen Werkzeugen möglich. Diese unkomplizierte Zerlegbarkeit resultiert aus der konsequenten Rücksicht auf einen ergonomischen Zusammenbau in unserer Manufaktur. Das Fahrzeug wird von „unten nach oben“ in Handarbeit aufgebaut und kann in umgekehrter Reihenfolge schraubend auch wieder zerlegt werden. Hinweis für den interessierten Schrauber: Der Einsatz einer üblichen Motorradhebebühne macht die Arbeitsabläufe noch ergonomischer. Eine Raumhöhe von etwa 2m ist dabei schon ausreichend.

Der regelmäßige Werkstattaufenthalt wird im Wesentlichen dem Check der korrekten Funktionen, der Pflege von Schlössern und Dichtungen als auch dem Austausch der bestimmungsgemäßen Verschleißteile dienen. Das auffälligste Verschleißteil wird dabei wie schon beim TWIKE 3 der Reifen darstellen. Beim TWIKE 5 wird jedoch bereits in der Basisausstattung ein PKW-Reifen zum Einsatz kommen, so sind Wechselintervalle für diese größer als 50.000km absehbar. Da das TWIKE 5 aber auch eine komplette Neuentwicklung darstellt, werden wir mit den üblichen Wartungsintervallen (1.000km Erstservice, 1x jährlich oder alle 10.000km) beginnen und diese sukzessive erhöhen.

Insgesamt gilt: Da überwiegend Komponenten der Automobilindustrie zum Einsatz kommen, ist eine höhere Lebensdauer und ein wesentlich geringer Wartungsaufwand zu erwarten als bisher. Interessierte Servicepartner erhalten für übliche Wartungsarbeiten eine kostenfreie Erstschulung im Werk. Und auch Kunden werden bei der Auslieferung auf einfache, selbst durchführbare Servicearbeiten (z.B. Füllstand Scheibenwasser, Wischblattwechsel, Radwechsel auf Winterbereifung) eingewiesen. So sehr uns das TWIKE 5 als Entwicklungsaufgabe beschäftigt hat, lag der Fokus auch immer auf einer Reduzierung des Serviceaufwandes.

Eine Übersicht aller aktuellen TWIKE Partner findet Ihr auf unserer Webseite.

Anbei eine Zusammenfassung häufiger Fragen an uns. Deine Frage ist nicht dabei? Dann bitten wir Dich, diese in den Kommentaren zu stellen.

Wo können größere Wartungsprobleme erledigt werden?

Wir streben an auch anspruchsvollere Servicearbeiten in allgemein zugelassenen Meisterwerkstätten (Auto oder Motorrad) vornehmenzu lassen. Verschiedene Arbeiten erfordern die Qualifikation einer Elektrofachkraft. Wir gehen davon aus, dass diese mittlerweile auch in den normalen Werkstätten üblich sein werden.

Haben übliche Autowerkstätten die Möglichkeit ein dreirädriges Fahrzeug auf eine Hebebühne zu fahren?

Ja, die Auflagerpunkte des Fahrzeuges für z.B. Reifenwechsel können von herkömmlichen Hebebühnen (2-Säulen-, Stempel- oder auch Motorradbühne) gut erreicht und unterstützt werden.

Ist es realistisch 45.000km innerhalb von 3 Jahren zu fahren ohne zwischendurch in die Werkstatt zur Inspektion zu müssen?

30.-50.000km ist mittlerweile realistisch und wird auch als Intervall angestrebt.

Können kleine Wartungsprobleme  (Reifen wechseln, Leuchtmittel tauschen, fetten, ölen, …) ohne Werkstatt erledigt werden?

Der Radwechsel (bspw. auf Winterräder) wird in der heimischen Garage möglich sein. Der Reifenwechsel hingegen entspricht dem Vorgang bei einem Pkw. Ohne die entsprechenden Werkzeuge wird man den Reifen nicht ordnungsgemäß auf der Felge montieren können. Die Leuchtmittel werden komplette LED-Scheinwerfer sein. Man sollte davon ausgehen, dass diese während der Betriebszeit des Fahrzeuges nicht mehr kaputt gehen oder sonst als komplette Einheit getauscht werden. Ölen oder fetten sollte nicht notwendig sein. Die kleineren Pflegemaßnahmen (Füllstand Scheibenwasser korrigieren, Dichtungsgummi pflegen) kann man problemlos selbst erledigen.

Ist das Vorderrad des TWIKE 5 leicht abzumontieren?

Ja, das Vorderrad ist ein übliches PKW-Rad und lässt sich ähnlich einfach demontieren. Einzig die Frontverkleidung muss dazu abgenommen werden. Auch dies wird jedoch einfach (z.B. auch bei Reifenschaden während einer Tour auf der Straße) möglich sein.


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