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28. Juni – 07. Juli 2013 WAVE

Erfahrungsbericht von der WAVE 2013.

Bitte beachtet: Unsere Texte werden automatisch übersetzt. Hierbei kann es zu Fehlern kommen. 🤖

Tag 0 – Von Salzburg nach Wien

…und es war ein Abenteuer! Wir fahren jetzt das wunderschöne, brandneue TWIKE TW1009. Als Wolfgang und Christina es uns letzte Nacht übergaben, hatte es nur 22km auf der Uhr. Nun ist es fast Mitternacht und wir haben mittlerweile weitere 270km auf dem Display. Nachdem wir alles was wir für die Tour brauchen im TW1009 verstaut hatten, verließen wir das Oekotel in Salzburg gegen 9:45 Uhr, besorgten uns eine Autobahn Vignette an einer Tankstelle und fuhren geradewegs auf die West-Autobahn Richtung Wien.

Von früheren Reisen wusste ich, dass die optimale Geschwindigkeit für ein TWIKE auf der Autobahn so um 70-75km/h liegt. Bei dieser Geschwindigkeit merken LKW Fahrer früh genug, dass das Gefährt vor ihnen langsamer ist und können schnell genug ausscheren zum Überholen ohne hinter dem TWIKE blockiert zu sein. Nach über zwei Stunden, 126km später, und teilweise erschreckend steilen Anstiegen (für eine Autobahn), kamen wir an unserem ersten Ladehalt in Linz an. Die Ladeinfrastruktur in Österreich scheint sehr gut zu sein. Im Voraus hatte ich uns eine Liste an möglichen Lademöglichkeiten ausgedruckt. So müssen wir jetzt nur noch die für uns günstigsten Stationen in unser GPS eingeben um diese direkt anzusteuern. Die in Linz stand direkt vor einem Elektrizitätsfirma. Wir fanden vier Steckdosen vor, aber ich hatte keine Ahnung wie ich da Strom rauskriegen konnte. Also hinein zum Portier und nachfragen… zweimal… Es ist einfach, wenn man es dann weiß: Bankkarte rein, Bankkarte raus, Ladestecker auswählen, einstecken, Start drücken und fertig (auch wurde kein Geld von der Karte abgezogen).

Wie funktioniert das TWIKE?

Zwei Stunden und 10 Minuten später waren wir wieder startklar. In der Zwischenzeit hatten wir das TWIKE den meisten Angestellten der Firma erklärt, waren spazieren, kauften Getränke ein und auch eine Landkarte von Österreich. Außerdem entdeckten wir, dass wir es möglicherweise gerade bis zum WAVE-Treffen in Eichgraben ohne Zwischenladung schaffen könnten. Wir fuhren zurück zur Autobahn und natürlich wurden wir genau 30km vor unserer geplanten Ausfahrt von der freundlichen österreichischen Polizei angehalten. Sie wollten unsere Papiere sehen. Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass alles im grünen Bereich war, wünschten sie uns noch eine gute Weiterreise und wir fuhren weiter zu unserer Wunschausfahrt nahe St. Pölten. Jetzt, auf „normalen“ Straßen fingen wir endlich an mitzutrampeln. Schließlich wollten wir uns schon mal auf die kommenden Tage körperlich einstellen. Der Plan ist nämlich die gesamten 1500km der Tour mitzutrampeln. Dann stellten wir fest, dass wir nur noch für 15km Strom im Tank hatten. Es könnte sein, dass wir es nicht bis zum Treffpunkt schaffen. Also legten wir noch einen  zehnminütigen Ladestopp an einem kleinen Straßencafé ein und bestellten einmal für uns Getränke und für das TWIKE eine Portion Strom. Nachdem alle mit neuer Energie versorgt wurden ging es weiter. Wir kamen nach 140km Fahrt nach unserem Halt in Linz um 17:15  im Hotel in Eichgraben an. Nach dem Einchecken ging es direkt zum Treffen. Wir hatten nur die Willkommensrede verpasst.

Wir sind ziemlich zufrieden mit uns, dass wir Tag 0 so gut überstanden haben. Auch freuen wir uns wirklich auf Morgen, dem Start der WAVE 2013. Wir haben die Startnummer 1 erhalten, sprich, wir werden morgen als erstes die diesjährige WAVE beginnen!

Andreas

Tag 1 – Von Eichgraben nach Eisenstadt

Der erste Tag ist fast vorbei. Eigentlich verlief alles ganz gut obwohl wir mit ein paar Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen hatten. Als erstes hatten wir nicht ganz verstanden wie die Startprozedur verlaufen sollte. Als Startnummer 1 konnten wir natürlich nicht einfach die anderen kopieren.  Am Start hielt mir der Moderator das Mikrofon unter die Nase, mit der Aufforderung etwas über das TWIKE als das einzige wahre Sportfahrzeug im Fahrerfeld zu sagen. Also musste ich spontan einige Sätze improvisieren. Daher habe ich vielleicht den Startzeitpunkt um einige Sekunden verpasst. Ich glaube ich habe auf so etwas wie eine Flagge oder ähnliches als Startsignal gewartet. Hmm…. ich hoffe wir sind ohne Strafpunkte davongekommen. Zur gleichen Zeit kämpfte Angela mit dem Navi, das dauernd versuchte, uns zurück zum Hotel zu schicken. Deswegen haben wir uns dann auch schon nach 200m verfahren! Aber wir haben das dann doch recht schnell gelöst bekommen und waren fix wieder auf dem richtigen Weg. Wie vorgenommen haben wir auch den ganzen Weg getrampelt und nach nur etwa 30km ging es schon völlig automatisch die Beine zu bewegen, sobald das TWIKE losfuhr. Die typische Frage: „Kannst du mal eben aufhören zu treten? Ich möchte den Gang wechseln.“ wurde sehr schnell abgekürzt in „Klick!“ und die Änderung der Gänge wurde zur Routine.

Wir hatten einen kurzen Aufenthalt bei einer Firma in einem Wiener Industrieviertel. Dort kündigte mich der Moderator als „Dr. Schröder aus der Schweiz“ an! Das nächste Ziel war das Spielcasino in Baden, wo wir über Mittag blieben und das Casino besuchen mussten. Das Management des Casinos wurde eingeladen das Design unserer Fahrzeuge zu bewerten. Dieses war die erste Sonderprüfung der WAVE und die Ergebnisse wurden noch während der Casinoführung verkündet. Der Gewinner war unser „Lone Viking“ Robort, den der Moderator aber mit  „Corbin Sparrow“ anredete… wie peinlich!  Wir wurden Dritte und sind damit sehr zufrieden. Als wir endlich wieder losfuhren, erzählte der Moderator noch den Zuhörern, dass „Captain Sparrow“ gerade dabei ist mit seinem TWIKE abzufahren. MODERATOREN!!! ARGH, WARUM IST DER RUM DENN SCHON ALLE?

Mit Gordon und Leora vom Team Green Motor Sport beim Relaxen in Baden.

Wir stehen gerade unter einem Windrad in einem riesigen Windpark. Das einzige, was man hört, sind die Vögel und der Wind in den Roggenfeldern. Moderne Windmühlen sind fast geräuschlos. Während der Fahrt ist Angela für das Navi verantwortlich. Langsam gewöhne ich mich an ihre Anweisungen, die sich gewöhnlich wie folgt anhören: “In 800 Metern geht die Straße so’n bisschen schlängelig hin und her oder so.”

Gruppenfoto unter der Windmühle

Start Nr. 1

Wir werden die Nacht im 40km entfernten Eisenstadt verbringen, und die Leute da haben uns zu einem Weinfest eingeladen. Also sollten wir wohl besser langsam mal wieder loslegen…

Andreas

Tag 2 – Von Eisenstadt nach Aibl

Was für ein Tag! Wir sind jetzt im besten vorstellbaren Hotel, dem Romantikhof Kiefer in Eibiswald. Ein perfekter Ort um einen fantastischen Reisetag mit viel Sonne, 270km mittreten, supernetten Leuten und vielen Fragen und Erklärungen über das TWIKE, die WAVE und Elektrofahrzeuge im Allgemeinen.

Wir sind sehr früh losgefahren, gegen halb 7. Die erste Etappe verlief über 125km und Ladezeit in Güssing war nur von 10 – 12 Uhr vereinbart. Wir kamen um 10:08 Uhr an, sprich wir bekamen fast die gesamte Ladung, die wir für die noch anstehenden Etappen benötigten. Leider konnten wir uns persönlich nicht auftanken. Das einzige zur Verfügung stehende Essen war Gulaschsuppe, für uns gab es keine vegetarische Alternative. Ein Apfel und ein Müsliriegel mussten ausreichen.

Sonnenfahren

Der Sammy hängte sich um Energie zu sparen in unseren Windschatten und nutze uns ebenfalls gleich als Navi mit (Ihr Navi funktionierte nicht mehr).

Exakt um 12 Uhr verließen wir unsere Gastgeber in Güssing und fuhren nach Gleisdorf. Die heutige Sonderprüfung fand hier statt: SLALOM fahren! Unsere Startzeit war genau um halb zwei! Wir erreichten den Platz um 13:20 Uhr. Also sprang ich sofort aus dem TWIKE und joggte den Parcours entlang mit einem Jury-Mitglied. Ich wollte alles richtig machen! Währenddessen nahm Angela unsere Sachen aus dem TWIKE um so wenig Gewicht wie möglich zu haben. Es durfte vor Prüfungsabnahme nicht geübt werden und ich sollte die Prüfung als Erster absolvieren. Ich denke, dass ich mit 57.47 Sekunden ganz ok abgeschnitten habe. Der zweite Startende war Team 2 mit einem Tesla und natürlich waren sie 13 Sekunden schneller. Aber weil sie einen Pylonen vergessen haben, erhielten sie 20 Strafsekunden. Trotzdem hatten wir am Ende keine Chance gegen die anderen „Hochleistungs“-Autos. Ein anderer Tesla gewann diese Sonderprüfung. Auf der anderen Seite gab es viele andere Teams welche schlechter als wir abschlossen. Ich freue mich darauf das endgültige Ergebnis auf der WAVE Webseite zu lesen. Auch bekamen wir nun endlich etwas zu essen: Süße Brötchen mit Marmelade gefüllt.

Schließlich hatten alle Teams ihre Prüfung absolviert, Fotos und Filme waren im Kasten und ich drehte noch eine Runde mit dem Piloten der Modell-Heli-Kamera. Dann fuhren wir alle gemeinsam im Konvoi (welcher durch die langen Anstiege unterwegs etwas auseinanderging) nach Graz. Graz erschien uns als eine sehr reizvolle Stadt, von der wir aber leider nicht viel zu sehen bekamen. Wir waren viel zu müde um nach einem Tag „TWIKE-Fahrradfahren“ an der Stadtführung teilzunehmen.

Ladehalt in Graz

Die Nase ist natürlich auch anwesend!

Um zwanzig nach fünf und einer weiteren nicht vollen Ladung verließen wir Graz in Richtung Deutschlandsberg. Dort wurden wir vom lokalen Turnverein sehr herzlich begrüßt. Es wurden Reden für uns vorbereitet, Bühnenpräsentationen gezeigt und auch ein schönes Abendessen fehlte nicht. Dieses Mal gab es eine vegetarische Alternative, jedoch kamen wir fast nicht in deren Genuss, da wir so viele Fragen zu beantworten hatten.

Fragen und Antworten in Deutschlandsberg

Es ging weiter zum Dorf Aibl. Wir wurden mit Getränken und Strom begrüßt, und natürlich erneut mit Fragen überhäuft. Nach einer Weile schafften wir es, uns in unser schönes Hotel davonzuschleichen. Wir beendeten unsere letzte unvollendete Ladung, während wir uns die wohlverdiente Dusche gönnten.

Andreas

Tag 3 – Von Aibl zum Weissensee

WOW! Heute fand die bisher erste wahre Bergetappe statt, bevor es morgen mit dem Großglockner an das Maximum gehen wird. Wir haben unsere netten Gastgeber pünktlich um 9:46 verlassen und fingen an, den Anstieg Richtung Soboth anzugehen. Hier erhielten wir einen leichten Vorgeschmack auf das noch Kommende. Es ging 25km bergauf und manchmal war es so steil, dass unsere Geschwindigkeit auf 20km/h fiel. An solchen Stellen musste sogar die Pedalgangschaltung in den 1. Gang gelegt werden. Ich nehme an, dass hier jeder Leser Bescheid weiß, dass wir eigentlich überhaupt nicht mittreten müssen. Der TWIKE-Motor reicht vollkommen aus. Das Treten erhöht weder die Geschwindigkeit noch die Beschleunigung. Es verlängert jedoch die Reichweite.

Aber eins kann ich euch sagen: Wenn der Berg ruft, antworten wir mit Allem was wir haben! Wir werden uns doch nicht wegen einem blöden Hügel geschlagen geben! Nach 25km erreichten wir den Pass schweißgebadet auf einer Höhe von 1349m mit 60km Restreichweite.

Auf dem Gipfel von Soboth

Auf dem Weg bergab von Soboth

Wir gönnten uns eine kleine Verschnaufpause, Erinnerungsfotos wurden geknipst und dann heizten wir auf der anderen Bergseite hinunter. Was für ein herrliches Gefühl nach all den harten Strapazen. Unten angekommen hatte sich unsere Restreichweite dank des regenerativen Bremssystems auf 120km verdoppelt. Daher mussten wir das TWIKE in Völkermarkt nicht erneut laden. Trotzdem legten wir einen Ladestopp ein: Wir luden unsere eigenen Energiereserven per Eis Creme wieder auf.

Der nächste geplante Ladehalt war in St. Veit. Wir kamen etwas zu spät an und verpassten die Einführung des sogenannten „Fuchspalastes“. Dieses „Palasthotel“ ist von dem österreichischem Maler Ernst Fuchs entworfen worden. Ein sehr farbenfrohes Gebäude. Zumindest sind wir noch pünktlich zum Mittagessen angekommen.

Der Fuchspalast

Nach dem Aufenthalt in St. Veit hatten wir einen weiteren Stopp in Freistritz an der Drau. Wir erhielten einen kleinen Imbiss sowie einen exzellenten eiskalten Holunderblütensirup, den wir richtig genießen konnten. Anschließend fuhren wir Richtung Weissensee weiter. Es fehlten noch etwa 63km. Die Strecke verlief meistens sehr eben außer auf den letzten Kilometern, welche eine weitere Herausforderung darstellten: Einige Abschnitte hatten 15% Anstieg! Ich nehme an, dass dies ein weiterer guter Test für den morgigen Tag war. Wir lernten mit welcher Geschwindigkeit wir den Tempomat bei verschiedenen Steillagen zu setzen hatten um die beste Effizienz herauszuholen.

Der Weissensee ist hoch oben in den Bergen gelegen, umrandet von vielen kleinen Dörfern. Es gibt dort viele Hotels und Touristenattraktionen….aber was wirklich sehr schön ist, ist der Ausblick von unserem Hotelbalkon:

Die Aussicht von unserem Hotelbalkon

Der Abend im Rathaus war sehr interessant. Wir genossen das gute Essen begleitet von zwei Akkordeon spielenden Jungs (eigentlich kann ich diese Art von Musik nicht ausstehen, aber die beiden waren wirklich gut!). Außerdem gab es einen Vortrag über eine Weltumrundung mit einem Solarschiff. Die Ladesituation jedoch war ein einziges Chaos. Nachdem es zu mehreren Kurzschlüssen kam, entschieden wir uns im Hotel zu laden. Wir wollten doch auf jeden Fall sicher sein, dass wir morgen für den langen Anstieg zum Großglockner genügend Energie hatten. Es stellte sich heraus, dass die Hälfte der Teams das genauso machten.

Die “Akkordeonjungs”

Andreas

Tag 4 – Vom Weissensee nach Neukirchen (über den Großglockner)

Heute war DER TAG…der beste Tag bisher! Und wir haben es geschafft: WIR HABEN DEN GROSSGLOCKNER MIT DEM TWIKE BEZWUNGEN!!!

Es ist unbeschreiblich wie sich das anfühlt. Auf nur 20 oder 30km Strecke bewältigten wir 1400 Höhenmeter. Wir trampelten in unserem TW1009 DEN GANZEN WEG NACH OBEN.

Die erste Etappe verlief von Weissensee nach Heiligenblut. Daher mussten wir erst den steilen Berg von gestern Abend runterfahren, so dass unsere Reichweite unten angekommen den etwas optimistischen Wert von 494km anzeigte. Diese Reichweite reduzierte sich langsam aber sicher auf mehr realistischere Werte, bis wir die Bergstraße Richtung Heiligenblut und Großglockner erreichten. Wir mussten 700m Höhenunterschied auf nur wenigen Kilometer überwinden. Schnell verfielen wir in eine gleichmäßige Geschwindigkeit von 25 – 30km/h, während wir gleichzeitig im zweiten Gang mittrampelten. Natürlich wurden wir oft überholt, aber wir bekamen viele nach oben gezeigte Daumen, wurden fotografiert und gefilmt und hatten eine fantastische Zeit! Unser Ladehalt Heiligenblut entpuppte sich als ein nettes kleines Dorf, vielleicht etwas zu überlaufen durch den Großglockner Tourismus:

Laden in Heiligenblut

Um etwa 13 Uhr entschieden wir uns für einen Umweg von 7km (und 400m bergauf) um den Kaiser Franz Josef Gletscher einen Besuch abzustatten, obwohl wir uns nicht ganz sicher waren über unsere Reichweite und die Zeit, die dieser Abstecher in Anspruch nehmen würde. Mir fiel ein RIESEN Stein vom Herzen als wir es geschafft hatten: Die Aussicht auf den Gletscher war absolut unglaublich. Bilder können sowas zwar nicht wiedergeben, aber trotzdem habe ich mal versucht, mit Autostitch eine Panoramaaufnahme zu machen:

Kaiser Franz Josef Gletscher

Nachdem wir am Gruppenfoto teilgenommen hatten, ging es weiter zur wirklichen Herausforderung: Wir fuhren die 7km zurück (und 400m bergab) um die Großglockner Bergetappe anzugehen. Das Fahren und Trampeln verläuft mittlerweile wie von selbst und wir konnten uns daher auf den unglaublichen Ausblick um uns herum konzentrieren. Alle paar Meter und nach jeder Kurve verändert sich das Panorama und ließ uns somit vollständig unsere Schmerzen in den Beinen vergessen. Es war eine gleichmäßige Fahrt zur Passhöhe und das Erfolgsgefühl als wir das Hochtor auf 2505m erreichten war einzigartig:

Das Hochtor auf 2505 m

Das Hochtor am Großglockner

Die Temperatur betrug 7.5 Grad. Überall lag Schnee und im Tunnel waren gefrorene Wasserfälle an den Wänden, aber wir waren glücklich und haben von der Kälte nichts gemerkt. Auf der anderen Seite des Tunnels war ein weiterer Parkplatz mit einer gigantischen Aussicht auf die Berggipfel um uns herum.

Gefrorene Wasserfälle im Hochtor Tunnel

Dann kam der lange Weg abwärts mit viel regenerativem Bremsen. Ich glaube, dass ich die mechanische Bremse nur fünf Mal berührt hatte, der Rest der Energie ging direkt zurück in die Batterien. Einige Male dachte ich, dass etwas mit dem TWIKE nicht in Ordnung sei, weil es irgendwie verschmort roch. Aber dann stellte sich doch heraus, dass der Gestank von den verbrannten Bremsen anderer Fahrzeugen und Motorräder kam.

Was für eine Energieverschwendung…

Der lange Weg nach unten

Auf der Großglocknerstrasse

Es ging weiter nach Neukirchen, wo wir die Nacht im Sporthotel Wildkogel verbrachten und das Zimmer mit Gordon und Lenora von Team Green Motor Sport teilten. Es war ein unvergesslicher, fantastischer Tag!

Andreas

Tag 5 – Von Neukirchen nach La Punt

Nach dem gestrigen Höhepunkt Großglockner erschien der heutige Tag weniger spannend. Nun, im Vergleich mit twiken auf der M25 um London herum war es immer noch eine der besten Fahrten. Trotz allem zog sich der Tag sehr in die Länge, bestehend aus Fahren und Laden durch eine immerhin sehr schöne aber nicht mehr atemberaubende Landschaft.
Es fing mit einiger Verwirrung an. Anscheinend kam über Nacht an dem ersten für uns zu überquerenden Berg eine Schlammlawine herunter Jedoch stellte es sich heraus, dass unsere Strecke noch offen war. Diese entsprach dem gleichen Kaliber wie unser erster Bergpass vor zwei Tagen (erst zwei Tage her???) aber ab jetzt gibt es keinen Grund mehr sich Sorgen zu machen. Die Fahrt bergab Richtung Zell am Ziller (kurzer Ladestopp) war ziemlich spektakulär. Jedoch öffnete sich auf dem Weg nach Innsbruck das Zillertal immer weiter und wir fingen uns an ein wenig zu langweilen. Auch ist die Region ein berühmter Touristenanziehungspunkt und somit würden wir dieser Gegend normalerweise eh keinen Besuch abstatten.

Je näher wir an Innsbruck herankamen, desto höheres Verkehrs- und Industrieaufkommen empfing uns. Und da Innsbruck nur als weiterer Ladehalt vorgesehen war, bekamen wir auch nicht viel von der Stadt zusehen. Das weltbekannte Hotel Hilton war nicht in der Lage uns mit einer vegetarischen Mahlzeit zu versorgen. Wir zogen weiter zu einem kleinen Restaurant in der Nähe unserer ladenden Fahrzeuge am Landhausplatz.

In Landeck war unser nächster Ladehalt. Da wir dort nur eine kurze Zeit verweilten, nutzen wir die Gelegenheit in der Sonne ein Eis zu genießen. Anschließend brachen wir zur Schweizer Grenze auf. Glücklicherweise wurde die Landschaft wieder etwas interessanter…genau wie das Wetter: Über den Berggipfeln wurde es dunkler und dunkler. Und pünktlich zur Grenzüberquerung fing es heftig an abzuregnen! Nun…ein schneller Zwischenstopp war zum Schließen der Seitenfenster des Verdeckes war erforderlich. Wieder rein ins TWIKE und erneut eine Fahrt bei Gewitter. Natürlich war es innerhalb einer Minute wieder vorbei und wir wurden von der wiederauftauchenden Sonne im Inneren unseres TWIKEs folglich durch die geschlossenen Seitenfenster und auf Grund der überdimensionalen Vorderscheibe zu sehr gewärmt.

Da es jedoch nur noch wenige Kilometer zu unserem ersten Schweitzer Ladehalt in Sent waren, entschieden wir mit geschlossenen Fenstern weiterzufahren. Bei dieser Entscheidung wussten wir noch nicht, dass die letzten Kilometer SEHR steil werden würden. Nach dieser Herausforderung waren wir extrem dankbar für die uns in diesem wunderschönen Dorf angebotenen Getränke.

TW1009 in Sent

La Punt ist der folgende Halt für die anstehende Nacht. Es wurde uns eine fantastische Mahlzeit (mit vielen vegetarischen Alternativen) aufgetischt als auch gratis Getränke bereitgestellt. Der Höhepunkt war jedoch unsere Unterkunft: Ein wahrhafter Atomschutzbunker!!! Nicht jeder war über diese Auswahl erfreut, aber wir glauben dass es ein Erlebnis sein wird und vor allem eine sehr sichere Nacht.

Der Eingang zu unserem Bunker

Eines von drei Schlafzimmern

Andreas

Tag 6 – Von La Punt nach Arosa

Nach Verbringen der sichersten Nacht aller Zeiten, wird das heute sicher ein prima Tag. Wir kommen gerade vom Frühstück mit kurzem Tagesbriefing und haben uns hinter der Startlinie eingereiht. Heute steht eine der spektakulärsten Fahrten in den Alpen an. Die Route verläuft bergauf über den Albula Pass nach Lenzerheide und dann nach Arosa. Es stehen viele Tunnel, Serpentinen, fantastische Ausblicke und Anstiege an. Da der Start in wenigen Minuten stattfindet wird, höre ich jetzt wohl besser auf und melde mich später wieder.

Und da bin ich wieder… wir sind in den Wolken angekommen, auch genannt “Blatter’s Bellavista Hotel” in Arosa. Wir beziehen unser Zimmer mit der versprochenen Aussicht, der Aussicht auf das Innere einer Wolke. Jetzt können wir endlich die Antwort auf die Frage von vor ein paar Tagen geben: Ja!!! Es ist kein Unterschied ob man sich UNTER oder IN einer Wolke befindet.

Der Albulapass wäre ein sehr schönes Erlebnis geworden, wenn das Wetter mitgespielt hätte. Da das aber nicht der Fall war, verbrachten wir viel Zeit sitzend in unseren Fahrzeugen. Wir parkten in Reihen und Vierecken, stiegen aus, machten die WAVE-Welle im Regen, stiegen ein… alles um die notwenigen Pressebilder zu knipsen. Als wir letzten Endes zur Mittagspause Lenzerheide erreichten, hatte es sich dann endlich ausgeregnet und die Sonne schien sich nach uns zu erkundigen. Essen für Fahrzeuge und Fleischesser, Brot und Wasser (naja, Limonade) für uns.

Im Nebel in der Warteschlange

TW1009 in der Warteschlange

Auf dem Weg nach Arosa fing es erneut an zu regnen. Na ja, wir befinden uns nun mittlerweile im Trockenen und in einem sehr netten vier Sterne Hotel. Geduscht und warm hoffe ich jetzt auf eine Internetverbindung, um meine letzten drei Blogs hochzuladen.

Nettes Hotel! Oder was meint Ihr?

Bis bald

Andreas

Tag 7 – Von Arosa nach Romanshorn

Der siebte Tag! Ist wirklich schon eine Woche vorbei? Es fühlt sich an, als ob wir gerade erst gestartet wären!
Zur Zeit parken wir an der Hafenpromenade von Rorschach am Bodensee. Letzten Mittwoch sind wir bereits auf dem Weg nach Salzburg auf der anderen Seite des Bodensees entlanggefahren.
Als wir diesen Morgen aufwachten, erwartete uns bereits viel freundlicheres Wetter. Die Sonne strahlt die Bergspitzen an, die Wälder scheinen viele kleine Babywolken zu gebären. Sie werden formen sich zwischen den Bäumen und steigen langsam zum Himmel hinauf. Als Babywolken sind sie ja noch nett anzusehen. Später erfuhren wir dann erneut was passiert wenn sie sich zu Teenager-Wolken weiterentwickeln und auf dumme Gedanken kommen. Aber tatsächlich konnten wir ihnen meistens entkommen und im Warmen und Trockenen weiterfahren.

Sicht vom Hotelzimmer auf Babywolken

Babywolken am Abheben

Heute hatten wir es mit ganz anderen Herausforderungen zu tun. Alles fing an mit dem erneuten Versuch den Effizienztest zu wiederholen. Wir verließen das Hotel in Arosa vollgeladen um viertel vor acht, fuhren die steile Bergstraße nach Chur hinab und anschließend über die Autobahn. Die insgesamt 60 Kilometer lange Strecke mussten wir allerspätestens um 9:15 zurückgelegt haben. Das bedeutete: Gas geben und keine Zeit vertrödeln! In Chur waren wir noch etwas hinter der Zeit. Folglich rasten wir die Autobahn mit konstanten 85km/h entlang um es am Ende gerade noch rechtzeitig zu schaffen. Trotz allem lag unser Verbrauch bei nur 5.5Ah der uns zur Verfügung stehenden 22.3Ah. Unser Energieverbrauch war somit vergleichbar mit einem kleinen Glas gefüllt mit Benzin!
In Trübbach bekam jeder Fahrer eine Zeitspanne von zwei Minuten zugeteilt. Innerhalb dieses Zeitraumes mussten wir bei der Schule vorfahren und eine genau einminütige überzeugende Rede vor den Schülern halten, dass das eigene Fahrzeug das Beste ist. Anschließend ging die Fahrt zu einer weiteren Schule (in Sevelen), um die gesamte Prozedur zu wiederholen. Aller guten Dinge sind drei, das dritte Mal fand in Gams statt. Mittagessen war dann in Sennwald: Die aufmerksamen Angestellten von BRUSA hatten uns Älpler Makronen, bestehend aus Nudeln, Kartoffeln, Käse, gerösteten Zwieben und Apfelkompott gekocht. Prima!

Beim Überzeugen der Schüler, Teenager-Wolken am Horizont

Nach dem Essen wurde das Spiel „Überzeuge die Schüler“ noch weitere dreimal in den Ortschaften Oberriet, Eichberg und Heerbrug wiederholt. Danach ging es endlich zu unserem ersten und einzigen Ladestopp nach Rorschach.

Ladehalt in Rorschach

Kurz bevor wir in Rorschach ankamen, erlebten wir den Schock unseres Lebens. Wir fuhren mit etwa 65km/h eine Schnellstraße entlang, als sich der Fahrer einer silbernen Familienkutsche entschied, direkt ohne Linksblick vor uns die Straße zu kreuzen. Der Elch-Test, den ich hinlegte, war filmreif. Dank der neuen Heidenau-Reifen schaffte ich es gerade noch, dem Wagen und dem entgegenkommenden Laster auszuweichen (Martin, du hattest Recht… die Reifen sind wirklich gut!).
Nun warten wir gerade auf unser Abendessen, direkt am Ufer des wunderschönen Bodensees. Die Fahrzeuge sind beim Laden, den interessierten Passanten leicht zugänglich, die auch viele Fragen stellen. Das Wetter ist trocken und warm, jedoch bewölkt. Wir werden die Nacht in der Jugendherberge in Romanshorn verbringen, nur einen Steinwurf entfernt von hier.

   Blogging in Rorschach

Andreas

Tag 8 – Von Romanshorn nach Baden

Hallo alle zusammen. Hier ist wieder Andreas vom Team TWIKE. Heute war ein Tag, an dem wir eine schwierige Entscheidung treffen mussten.  Als uns jedoch klar wurde, DASS es an der Zeit war diese zu fällen, war das Ergebnis offensichtlich: Wir mussten für den heutigen Tag alle Sonderprüfungen der WAVE 2013 absagen!

Wir nehmen immer noch an der WAVE teil, wir fahren immer noch alle Strecken mit, aber wir werden uns nicht mehr ins Zeug legen, um einen Preis zu gewinnen. Bevor ihr euch Sorgen macht oder euch fragt was passiert ist, werde ich euch hier und jetzt in Kürze über die heutigen Geschehnisse aufklären.

Eigentlich fing alles gestern an, als wir feststellen mussten, dass es schon wieder kein vegetarisches Essen zum Abendessen gab. Wir machten dann den Fehler, eine Mahlzeit mit drei kleinen Frühlingsrollen und einem kleinen Salat als Ersatz für ein anständiges Abendessen zu akzeptieren (anstatt in ein anderes Restaurant zu gehen).

Bei unserem ersten Halt bei EMPA in St. Gallen am nächsten Morgen fiel das Frühstück, bestehend aus nur einem (guten) Kaffee und einem traurigen, einsamen Croissant, sehr dürftig aus. Ab diesem Zeitpunkt hofften wir verzweifelt auf ein reichliches Mittagessen beim Ladehalt in Gossau, hatten wir doch tatsächlich seit 24 Stunden keine richtige Mahlzeit mehr bekommen. Leider stellte sich unser „vegetarisches“ Mittagessen als vegetarischer Burger heraus, welcher in der gleichen „Fleischpfanne“ und auch im Fleischsaft angebraten wurde. Nach den Anstrengungen der letzten Tage war das für Angela und mich zu viel und ich musste mir den nächsten Schritt wohl überlegen. Meine anschließende Entscheidung: Wir gingen in ein vernünftiges Restaurant um endlich eine anständige Mahlzeit zu uns zu nehmen. Auch ließen wir es langsam angehen und beteiligten wir uns heute an keiner Sonderprüfung, nahmen somit freiwillig zehn Strafpunkte in Kauf. Wir machten somit allen anderen aber auch uns selber klar, dass wir ab jetzt keine Aussicht mehr auf den Gewinn der WAVE 2013 hatten. Ab jetzt wird die WAVE wieder wie Urlaub sein, ohne Stress und ohne Kopfzerbrechen.

auf dem Weg der Besserung

Während Angela den gesamten Tag brauchte um sich zu erholen, versuchte ich ihr das Leben so einfach wie möglich zu machen. Sie fühlt sich jetzt wieder viel besser und es sieht danach aus, als ob wir morgen an der großen Elektrofahrzeugparade in Zürich teilnehmen werden können. Wir gehen es also erneut an, mal schauen wie weit wir kommen, denn die Gesundheit kommt zuerst! Es ist super ein Teil dieses fantastischen Abenteuers zu sein. Wir möchten alle unseren Freunden für ihre heutige Hilfe und Unterstützung danken. Wir sind alle eine große Familie!

Andreas und Angela

Tag 9 – Von Baden nach Neuhausen

Die gestrige Nacht verbrachten wir in der Jugendherberge in Baden. Es war uns gelungen ein Zimmer für uns alleine zu bekommen, damit Angela sich etwas erholen konnte und einen guten Schlaf hatte. Am nächsten Morgen fühlte sie sich so viel besser und war fast schon wieder die gewohnte Angela. Nach einem frühen Frühstück packten wir alles in das TWIKE und verließen Baden in Richtung Zürich Zentrum. Wir sollten pünktlich um 8 Uhr vormittags für den Weltrekordversuch der längsten Elektrofahrzeugparade dort ankommen. Zu unserer Überraschung begegneten wir unterwegs nicht einem einzigen weiteren Elektrofahrzeug. Die ersten kamen erst am Treffpunkt Züricher See in Sicht.  Aber dann begann das wahre CHAOS…immer mehr und mehr Elektrofahrzeuge tauchten auf, es war unglaublich. Solch eine Vielfalt! Natürlich gab es auch sehr viele TWIKEs, aber auch fast annähernd so viele Teslas. Wir sahen Ions, iMievs, Amperas, Tazzaris, City-Els, Zoes, Twizzys und viele viele mehr. Ich glaube, ich habe sogar einen Horlacher 1 gesehen. Die TWIKEs wurden alle auf eine Seite geleitet um das Ende der Parade zu bilden. Louis war sich nicht sicher, ob diese von den zuständigen Verantwortlichen für den Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde vielleicht als Hybridfahrzeuge gewertet und nicht gezählt werden.

Es war uns egal, war es doch wirklich einzigartig in solch einer großen Gruppe von TWIKEs zu fahren. Die Parade selbst war ein einziges Chaos. Die versprochene Strecke zum Züri Fäscht wurde teilweise von Idioten blockiert, welche ihre Stände auf der Straße aufstellten als auch durch Lieferwagen, welche versuchten rein- und rauszufahren, um die Stände entlang der Straße zu versorgen. Aber nach über zwei Stunden hatten wir den Rekord mit einer Anzahl von 388 Elektrofahrzeugen geschafft. Die nahmen alle an der Parade teil und verursachten nebenbei noch einen anderen Rekord: Den ersten Elektrofahrzeugstau der Welt!

weltgrößte Elektrofahrzeugparade in Zürich

Aktives TWIKEN während der Parade

Der restliche Tag ging für die Jagd auf diverse Stempel drauf. Diese mussten wir an den vielen Kontrollpunkten um Zürich herum sammeln. Eine große Anzahl der Paradefahrzeuge folgte uns auf dieser Jagd, die wirklich großartig war: Zum ersten Mal in unserem Leben erfuhren wir wie es sich anfühlt wenn die Dichte an E-Fahrzeugen die Dichte der Verbrennerfahrzeuge übertrifft. Es war ein unbeschreibliches Gefühl! Alles war so ruhig und entspannt. Wolfgang und Christina sind ebenfalls mit ihrem Weltrekord TWIKE (510km Reichweite mit nur einer Ladung) zu uns gestoßen und wir begaben uns gemeinsam auf die Stempeljagd. Am Ende des Tages hatten wir alle Stempel zusammen und kamen in Neuhausen wegen des Chaos am Vormittag mit einer zweistündigen Verspätung an. Die zusätzlichen fünf Strafpunkte nahmen wir gelassen…

Wolfgang war stolz auf seinen Reichweitenrekord

Neuhausen ist super! Falls ihr es nicht wissen solltet: Die Rheinfälle von Schaffhausen befinden sich in Neuhausen! Auf einem Spaziergang hinunter zum Rhein haben wir uns die Fälle dann genauer angesehen. Sie sind zwar nichts so spektakulär wie die Niagarafälle, aber dennoch sehr eindrucksvoll:

Die Wasserfälle von Schaffhausen in Neuhausen

Heute steht die letzte Nacht der WAVE an und wir werden sie in… ja, ihr habt es erraten… einem weiteren Atombunker verbringen!

Habt eine sichere Nacht! Bis morgen.

Andreas

Tag 10 – Von Neuhausen nach Küsnacht

Die WAVE 2013 ist vorbei und wir haben tatsächlich etwas gewonnen! Wir sind Dritter geworden im Wettbewerb „das beste Fahrzeug“ (von über 1000 Schulkindern bewertet) und ebenfalls Dritter in der Kategorie „Bester Blog“. Und am Ende belegten wir auch noch den ersten Platz im Effizienzwettbewerb (geringster Energieverbrauch). Wir haben uns echt gefreut, diesen Preis gewonnen zu haben, sind wir doch tatsächlich in einem Zeitraum von 10 Tagen 1800km durch die Alpen getrampelt! Ich nehme mal an, dass wir den verdient haben …

1. Platz in der Kategorie “effizientestes Fahrzeug”

Der Vormittag war erneut mit der Jagd auf die letzten Stempel gefüllt, nachdem unser „Frühstück“ (Papiertüte gefüllt mit Croissant, Müsliriegel, Apfel, Butter, Marmelade und einen Becher mit kaltem Milchkaffe) durch den Lieferwagen der lokalen Bäckerei zu unserer Unterkunft gebracht wurde. Die Fahrt verlief ruhig und entspannt durch eine wunderschöne Landschaft. Die Sonne schien, ein kühler Wind blies, die Stempelstellen waren leicht aufzufinden und die Leute begrüßten uns herzlichst. Ein spezielles Erlebnis war die Fahrt mit der Fähre über den Züri See nach Küsnacht.

Auf der Fähre über den Züricher See

In Küsnacht erhielten wir Freigetränke, Eiskrem und Kuchen… die „Bratwursttage“ sind nun endlich Geschichte! Wir mussten lange warten bis die Preisverleihung um 17 Uhr begann, gefüllt mit vielen Gesprächen mit neuen und alten Freunden. Dann zeigte sich endlich Louis auf der Bühne und das Ende der WAVE 2013 wurde eingeläutet. Ich war SO glücklich, dass am Schluss Frank und Frank vom Team Phoenix Contact den ersten Preis gewannen. Diese Jungs sind echt klasse und verdienen es wirklich, gewonnen zu haben. Nochmals unseren herzlichen Glückwunsch!!!

The winners: Frank and Frank von Phoenix Contact

Dann war auf einmal alles vorbei, ein paar Fotos folgten, Umarmungen, Verabschiedungen, viele Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen, und dann waren wir auch schon auf dem Weg zum TWIKE Service von Thomas Bechtiger in Zürich. Dort erwarteten uns bereits Wolfgang und Christina, die unser vertrautes TW1009 in ihren Bus verluden (Angela hatte Tränen in den Augen). Hier verbrachten wir unseren letzten Abend in der Schweiz bevor wir am nächsten Morgen den Zug nach Salzburg nehmen wollten. Nochmals vielen Dank an Thomas!

Der Beweis: Wir sind 2121km in nur 11 Tagen gefahren.(Wir erhielten das TWIKE mit 22km)

Noch unsere Reise ist jedoch nicht ganz vorbei, wir haben noch den Weg bis nach England vor uns liegen. Aber wir wissen bereits jetzt, dass wir das tägliche Fahren mit TW1009 vermissen werden… wir hätten ohne Probleme noch weiterfahren können.

Andreas

 

WAVE 2013: Epilog

Das Abenteuer ist vorbei. Wir befinden uns gerade im Zug von Zürich nach Salzburg, um dort unser Auto abzuholen. Anschließend geht es heim nach England.

Wie gewöhnlich sind wir früh aufgestanden, aber müssen wir uns noch an das Ende der Roadbook-Zeit gewöhnen. Wir müssen nicht mehr nachschauen, noch wo wir wann zu sein haben. Die Berge sind zwar immer noch durch die Zugfenster zu sehen, aber sie sind nun unerreichbar. Es ist wie ein Film der hinter den geschlossenen Fenstern an uns vorbeizieht. Zugreisen sind eine sehr zivilisierte aber auch unpersönliche Art zu reisen. Es ist nicht möglich eine Beziehung zu den Leuten oder der Landschaft aufzunehmen. Man beobachtet nur… oder man schläft ein. Es ist ein sehr seltsames Gefühl nach zehn Tagen Intensivkontakt und Fahrt mit offenen Fenstern.

vorbeiziehende Berge

Um 13:58 werden wir in Salzburg sein, um unser vor eineinhalb Wochen dort abgestelltes Auto abzuholen. Danach geht es weiter auf die Autobahn direkt nach Calais, wo wir für morgen Nachmittag die Fähre gebucht haben.

Es war eine gute Reise mit Hoch- und Tiefpunkten. Am Ende werden wir eine Strecke von 5000km etwas über zwei Wochen zurückgelegt haben… per Auto, Schiff, TWIKE und Zug. Wir haben in Pensionen, Hotels, Atombunkern, Jugendherbergen und in einem Elektrofahrzeuggeschäft geschlafen. Wir haben viele neue Bekanntschaften gemacht, einige von Ihnen werden wir wohl nie wieder sehen. Auch haben wir Freunde wiedergetroffen, die wir seit Jahren nicht mehr gesehen haben.

Unser Dank gilt allen, die uns diese Reise ermöglicht haben sowie allen denen, die uns unterwegs geholfen haben. Auch recht herzlichen Dank an euch, liebe Blogleser!

Es war eine gute Reise!

Angela und Andreas


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