WHAT IF … TWIKE 5 ON THE OSCHERSLEBEN RACETRACK

Erste Simulationen der Effizienz des TWIKE 5 zeigen bereits trotz mehr als 10-facher Leistung gegenüber dem TWIKE 3 einen geringeren Verbrauch auf. Das TWIKE 3 nahm im Jahre 2018 an einem Effizienz – Rennen des 24h ecoGP Rennens in Oschersleben teil. Mit einem TWIKE 5 könnten innerhalb dieser 24h h beeindruckende 651 Runden und damit über 200 Runden mehr als mit dem TWIKE zurückgelegt werden. Sehr motivierend!

Ist das TWIKE 5 im Alltag wirklich effizienter als das TWIKE 3, obwohl der neue Antrieb doch mehr als 10-fache Leistung und auch deutlich mehr Drehmoment aufweisen wird?

Dass die Aerodynamik speziell im oberen Geschwindigkeitsbereich einen entscheidenden Einfluss hat, wurde in früheren Berichten bereits beleuchtet und wird unsere Entwickler bis zum Serienstart begleiten. Wesentlichen Anteil an diesem niedrigeren Verbrauch hat aber die höhere Effizienz des Synchronantriebs und der moderneren Leistungselektronik. Dieses neue Antriebssystem des TWIKE 5 betrachten wir in einem späteren Beitrag noch näher.

In den folgenden Zeilen soll aufgezeigt werden, wie sich das Zusammenspiel aller optimierten Eigenschaften und Komponenten auf einen möglichen Extremeinsatz auswirken wird. Das könnte neben den sonst üblichen täglichen Pendelfahrten zur Arbeit zum Beispiel eine Urlaubsfahrt sein, unter der Zielsetzung innerhalb kürzester Zeit eine möglichst weite Strecke zurückzulegen. Öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, wie der e-Cannonball, stellen ihren Teilnehmern z.B. die Aufgabe solche Langstrecken mit möglichst kurzen Ladestopps in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen.

OSCHERSLEBEN RACETRACK ecoGP

Nicht nur auf öffentlichen Straßen, sondern auch auf abgesperrten Parcours erfordert der ecoGP beispielsweise von seinen Teilnehmern innerhalb von 24 Stunden eine möglichst hohe Anzahl von Runden zu absolvieren. Ein für alle Teilnehmer gleicher Streckenverlauf auf einem abgesperrten Rundkurs und ein strenges Regelwerk, z.B. müssen Fahrer nach maximal 4 Stunden Fahrzeit eine Pause machen, zwingen ein teilnehmendes Rennteam praktisch zum Fahrerwechsel, bringen hohe Sicherheit in den Rennablauf und erlauben aber auch die rechnerische Simulation eines zu erwartenden Rennergebnisses. Zumindest in der Theorie. In der Praxis wird keiner der zumeist nicht professionellen Fahrer über 4 Stunden Fahrtzeit derartig gleichmäßige Runden ziehen wie seinerzeit der legendäre Rennfahrer Toni Mang. Trotzdem gibt die Simulation wichtige Hinweise für eine optimale Fahrstrategie. Und das Ergebnis dieser Simulation sieht für ein TWIKE 5 bereits äußerst vielversprechend aus:

 

TWIKE 5: 200 RUNDEN MEHR

Konnte das Team TWIKE Gerbil mit dem TWIKE 3 während der Germany 24 Hours 2018 in Oschersleben bereits mit 443 zurückgelegten Runden den 8. Platz belegen (vor Jutta Kleinschmidt auf BMW i3s, 439 Runden), könnte das TWIKE 5 unter optimalen Bedingungen sogar etwa 200 Runden mehr zurücklegen (siehe Abbildung oben).

Dabei hat das TWIKE 3 für diese spezielle Disziplin des ecoGP bereits gute Voraussetzungen: Der Verbrauch ist niedrig und die Höchstgeschwindigkeit liegt etwas über der anzupeilenden Durchschnittsgeschwindigkeit. Die per Reglement verordnet maximale Ladeleistung von 22 kW wurde bei dem Rennen mit einem externen Ladegerät bereitgestellt. Negativ wirkte sich für das TWIKE 3 jedoch aus, dass die Geschwindigkeit in den Kurven zurückgenommen werden musste und anschließenden Beschleunigungsvorgänge wertvolle Energie zehrten.

 

TWIKE 5: 5,3 KWH/100 KM

Auf eine deutlich höhere Rundenzahl würde es das TWIKE 5 schaffen, weil speziell im Geschwindigkeitsbereich über 60 km/h die bessere Aerodynamik und der bessere elektrische Wirkungsgrad des Antriebs- und integrierten Ladesystems entscheidende Verbrauchsvorteile brächte. Aber auch die einem sportlichen PKW gleichwertig hohe Fahrstabilität würde ein gleichmäßigeres Fahren durch Kurven und aufgrund der weniger schwankenden Geschwindigkeit eine höhere Effizienz erlauben. Würde eine entspannte Durchschnittsgeschwindigkeit von 56 km/h angepeilt, wäre gar ein Verbrauch von etwa nur 5,3 kWh/100 km zu erwarten (das TWIKE 3 benötigte bei niedrigerer Geschwindigkeit etwa 7 kWh/100 km). Jede 10 km/h schneller würde die Rundenzahl und damit die maximale Fahrstrecke innerhalb des 24-Stunden-Rennens zwar nach oben treiben, leider aber auch den Verbrauch und damit tendenziell die Zeit am 22-kW-Ladeanschluss.

 

TWIKE 5 AT OSCHERSLEBEN RACETRACK: 1.585 KM IN 24 STUNDEN

Wird zusätzlich der vorgeschriebene Fahrerwechsel und eine nicht gezählte Runde für jeden Boxenstopp zugrunde gelegt, ergibt sich in der Simulation eine maximal erreichbare Rundenzahl von 651 bei einer entsprechend gewerteten Strecke von 1.585 km. Wir finden diesen Wert unter Berücksichtigung der limitierten Ladeleistung von 22 kW sensationell!


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3 Antworten

  1. R.Freising

    Der Rekord von Herrn Hagemann ist (halbwegs) korrekt. Christian von Ascheberg ist mit einem Velomobil (Milan SL)1219km in 24h gefahren(siehe Link unten). C.Strasser ist meines Wissens mit einem Triathlonrad gefahren. Allerdings ist Ascheberg auf einem Auto-Oval und nicht auf einer Rennstrecke gefahren. Insofern hinkt der Vergleich zu Oschersleben.

    Link zur anerkennden Rekordorganisation: http://www.whpva.org/land.html#380
    Zieleinlauf: https://www.youtube.com/watch?v=iI879MNkx1s

    Bei Strasser konnte ich, auch wenn er über all in den Medien platziert wurde, nicht rausfinden welche Organisation den Rekord anerkannt hat.
    Bei der UCI werden, so wie ich das sehe, die 24h Stunden nicht geführt:
    https://assets.ctfassets.net/761l7gh5x5an/gBxHvm67V2UVyXNE2QFFz/c32cf184d3730591a8ad9c4e4077133a/men-elite-world-records.pdf

  2. Patrick Hagemann

    1585km sind für ein KFZ ein wirklich guter Wert! Aber umso erstaunlicher, dass ein 50 Jahre alter Herr mit einem Fahrrad in 24h knapp 1250km gefahren ist 🙂
    cw Wert 0,073 ist halt nocheinmal eine andere Hausnummer.

    1. Hmmm, der Weltrekord auf dem Fahrrad für 24h liegt nach unserer Recherche bei 1.026 km. Das Alter des österreichischen Extremsportlers Christoph Strasser betrug 38 Jahre und der cw-Wert eines Fahrradfahrers liegt in der Größenordnung von etwa 0,4. Ob Fake-News oder Aprilscherz, egal, gegen ein Fahrrad soll das TWIKE nicht konkurrieren. Und über 1.000 km in 24h auf einem Fahrrad sind unbenommen der Hammer!

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