Das erste Muster eines TWIKE 5 Rahmens wurde in den letzten Tagen aufgebaut. Die Einzelteile der Blechschalenkonstruktion wurden zunächst mit Schrauben gefügt und bieten so Gelegenheit für eine abschließende Optimierung. In der Serie werden die Aluminiumblechschalen flächig verklebt, welches die Festigkeit der Gesamtkonstruktion gegenüber einer rein geschraubten Ausführung nochmals deutlich erhöhen wird. Umso mehr beeindruckt die bereits jetzt spürbare Steifigkeit, auch unter Berücksichtigung des niedrigen Gewichts der aktuell etwa 52 kg schweren Baugruppe.
Dabei ist der Rahmen nur die Antwort auf die an ihm montierten Teile und der durch sie einwirkenden Kräfte. Er trägt und schützt im Innenraum die Passagiere und deren Gepäck. Er übernimmt die von den Lenkern des Fahrwerks her eingeleiteten Kräfte und führt die Lasten des Gewichts zu den Lagerstellen der Federbeine. Der Heckantrieb schiebt über die hinteren Längslenker die Beschleunigungskräfte in den Rahmen. Im Bremsfall oder bei Rekuperation zieht er gleichsam an den Längslenkern. Im Unterschied zum reinen Bremsfall überlagert sich bei der Rekuperation das über die Lagerung des Antriebs eingebrachte Motorbremsmoment. Im Falle eines Unfalls deformieren sich bewusst Strukturbauteile und bauen so definiert Crashenergie ab. Dass die Batterie als zusätzlicher Sandwich komplett zwischen den Längsträgern der Karosserie angebunden werden konnte, reduziert nicht nur die Höhe des Schwerpunktes, sondern erhöht auch deutlich die Biege- und Torsionssteifigkeit des Rahmens.
Neben der Struktursteifigkeit erfüllt die gewählte Schalenbauweise in Aluminiumblech dabei weitere geforderte Eigenschaften hinsichtlich eines hohen Leichtbaugrades, exzellenter Recyclingfähigkeit am Ende des Gebrauchs als auch initial niedriger Investitionskosten für Werkzeuge. Aluminiumbleche und darin notwendige Bohrungen werden hochpräzise auf Maß gelasert, mit hohem Automatisierungsgrad gekantet und anschließend in Haltewerkzeugen fixiert, verklebt und vernietet. Der Niet stellt dabei die Passgenauigkeit der Fügung sicher und hält die Klebefläche während der Aushärtung in der gewünschten Lage.
Entwicklungstechnisch vorteilhaft wirkt sich aus, dass ohne Anpassung eines Werkzeugs lokale Steifigkeitserhöhungen mit z.B. Anpassen der Blechdicke erreicht werden kann. Ob und an welchen Stellen dies nötig sein wird, werden die Erfahrungen des weiteren Aufbaus und die Rückmeldung aus der Fahrerprobung zeigen. Über den weiteren Aufbau berichten wir mehr in einem folgenden Beitrag.
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