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Mit dem TWIKE 3 im Winter ans Nordkapp – #eNC2023 

Am 27.12.23 startete die 3. eNordkappChallenge.

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Mit der TWIKE Challenge 1998 wagten sich unter der Führung des Schweizer Nationalrats Francois Loeb – vor 25 Jahren – erste TWIKE Piloten auf eine über 70-tägige Tour ans Nordkapp.

Zur Ehrung dieser grandiosen Leistung war bei der diesjährigen von Peer Haupt organisierten eNordkappChallenge 2023 (#eNC23) wieder ein TWIKE dabei: Das TW204 mit den Schweizer TWIKE Piloten Adrian und Hans.

Die eNC23 startete offiziell am 27. Dezember 2023 in Schleswig-Holstein und endete am 5. Januar 2024 am Nordkapp. Die einzelnen Teams begannen ihre Fahrt von ihrem Wohnort aus und durchquerten Deutschland, Dänemark und Norwegen über die Lofoten bis hin zum Nordkapp.

Markus Gwerder, selbst TWIKE 3 Pilot, stand mit dem Schweizer Team Adrian und Hans in engem Austausch und hat für TWIKE die Challenge verfolgt und wertvolle Einblicke gewinnen und für uns dokumentieren können.

In folgenden Beitrag findest Du Auszüge des Reiseberichts und spannende Hintergrundinfos zum Team, der Motivation für dieses besondere Unterfangen und wie die Reise zum Nordkapp verlaufen ist. Die beiden haben das Nordkapp am 05.01.2024 erreicht.

Eine spannende Frage, die sich sicher einige stellen: Wie kommt man überhaupt auf die Idee, mit einem TWIKE 3 im Winter ans Nordkapp zu fahren?

Hans und Adrian vom TWIKE Team 302 haben ein Unfall-TWIKE günstig kaufen können. Es fehlte nur noch ein Projekt – die beiden sind seit den 90er Jahren mit verschiedenen E-Fahrzeugen unterwegs. Sie kennen die Szene und so lag es auf der Hand, bei der eNordkappChallenge 2023 mitzumachen. Es ist keine Wette, die sie einlösen mussten. Es war ein Abenteuer, auf das sich Hans und Adrian gut vorbereitet hatten. Sie haben Erfahrung, machten schon mehrfach ausgefallene Touren an Orte, an die man nicht so einfach mal eben mit Fahrrädern hinfährt. So haben Hans und Adrian gelernt, auch kreativ auf Situationen zu reagieren. Wichtig war ihnen, die jeweiligen Fixpunkte, wie Fähren und Tagesziele zu erreichen.

Am 27.12.2023 startete schließlich die eNordkappChallenge in der Nähe von Flensburg. Von dort aus fuhren Adrian und Hans durch ganz Dänemark gen Norden, um mit der Fähre nach Göteborg überzusetzen. Am zweiten Tag ging es weiter nach Oslo, leider erlitt das TW204 dort einen Motorschaden. “Der Motorschaden wurde durch Überhitzung auf der Autobahn verursacht. Durch die kurz vor Abfahrt noch getauschte Elektronik war mir nicht klar, dass wir keine Temperaturwarnung haben. Es war ja eher kalt und da habe ich gar nicht an eine Überhitzung des Motors gedacht.” so Adrian zu dem unglücklichen Umstand.

“Großen Dank an TWIKE, dass wir so rasch einen Ersatzmotor erhalten haben. Ein Freund hat ihn mit seinem Tesla transportiert. Der Einbau des Motors war dank der Unterstützung aller Teams und ihrem mitgeführten Werkzeug in einer Tiefgarage möglich. Ob jemals eines der anderen Fahrzeuge, das bei der Challenge dabei war, in 25 Jahren überhaupt noch fährt oder dann noch einen Ersatzmotor bekommt, glaube ich nicht.“ ergänzte Adrian.

Nach der Reparatur in den Lofoten, zu denen das TWIKE in einem Anhänger gebracht wurde, fuhren die TW204 Piloten wieder auf eigener Achse Richtung Alta. Die Freude war groß, denn ab dem Zeitpunkt konnten auch sie die schönen Momente genießen und tolle Bilder des TWIKE auf den winterlichen Lofoten machen.

“Wir haben noch immer etwas kalte Füsse. Die Kälte ist ein großes Problem, wenn wir treten, um warm zu bleiben, dann laufen die Scheiben an und man kommt auf der Haut ins Schwitzen, was einen nachher noch mehr frieren lässt. Wenn wir in einen Kältesee einfahren, schneit es im TWIKE (die feuchte Luft kondensiert und wird zu Schnee.)” berichtete Adrian Markus Gwerder am 06. Januar 2024.

“Die Etappen waren für das TWIKE zu lang. Wenn wir mit dabei sein wollten, mussten wir in den gegebenen Situationen verladen. (Motorschaden, und später zum Nordkapp). Es war extrem kalt, es gab Schneefall und Wind. Das ist für ein TWIKE keine gute Situation. Da müsste man auf bessere Bedingungen warten können, das geht aber bei dieser Challenge nicht. Da die Wetterprognosen für das Wochenende sehr schlecht waren, haben wir entschieden, von Alta aus direkt zum Nordkapp zu fahren.” so Adrian weiter. “Wir mussten um 11 Uhr an der letzten Barriere sein. Beim ersten Ladehalt nach Alta hatte ich ein Kabel nicht eingesteckt und erst nach 50 Minuten gemerkt, dass es nicht geladen hat. Wir sind dann zum nächsten Ladepunkt gefahren und wollten dort nachladen. Da waren aber nur noch DC Lader vorhanden, keine Typ 2. Dasselbe beim nächsten Ladepunkt. Es scheint, dass hier im Norden von Norwegen alle mit DC Laden. Da werden nur noch DC Ladestationen betrieben.”

Adrian erzählte weiter: “Wir hatten schon am Donnerstag wegen der Kälte keine Anzeige im TWIKE Display. Am Freitag ging dann das Display wieder, die Reichweitenanzeige zeigte aber nur 20km an, obwohl die Spannung Vollladung gemessen hat. Adrian vermutet, dass der Controller irgendwie die Ladung nicht richtig bilanziert. Das TWIKE wurde dann in den Trailer verladen, so dass sie doch um 11 Uhr bei der Schranke zum Nordkapp waren. Wegen der Kälte hat sich am TWIKE ein kleiner Riss in der Schale, der schon seit dem Unfall bestand, so vergrössert, dass er repariert werden muss, bevor man vernünftig weiterfahren kann. Die Wettervorhersagen sind für die nächsten Tage gar nicht optimal. Mit dem TWIKE langsam zurückfahren würde langes Warten und erst mal auch eine Reparatur erfordern. Bei dieser Kälte machen wir das nicht. Der Anhänger muss so oder so zurück in die Schweiz. Das Team 305 nimmt ihn mit bis Hamburg. So haben wir entschieden, dass das TWIKE im Hänger nach Hamburg fährt und Hans und ich fahren mit Herbert im TTT – TWIKE Team Tesla Taxi zurück. Übernachten dann halt nicht im Tesla, sondern in Unterkünften.”

Positives hatte Adrian zum Verbrauch zu sagen: “Der Verbrauch im TWIKE lag im Durchschnitt vermutlich etwa bei 65Wh/km was in etwa 6-7 kWh/100 km entspricht. Das ist viel weniger als die anderen Fahrzeuge im Schnitt verbrauchten.”

Im Vorfeld und auch während der eNordkapp-Challenge sind große Ladestationen für Elektroautos mit zig kW Leistung immer wieder ein Thema. Heute kann man schnell von Bern nach Hamburg und zurückfahren. In Begleitung der E-Community wird empfohlen, wo die beste Ladeleistung zum günstigsten Preis zu finden ist und wie schnell die Akkus geladen werden können. Ist das Alltagstauglichkeit oder Technikverliebtheit?

Das TWIKE 3 kann da nicht mithalten. Im Alltag sind Autos meistens “Stehzeuge” und werden durchschnittlich nur 40-50 km pro Tag gefahren. Für den täglichen Gebrauch braucht es keine so großen Fahrzeuge mit riesigen Batterien und Ladeleistungen mit zig kW, kleine Fahrzeuge können hier punkten – genau wie das TWIKE! Im Alltag sollte das Auto an einer gewöhnlichen Steckdose auf dem Parkplatz mit Solarstrom geladen werden können; eine Wallbox ist dafür nicht unbedingt notwendig. Diese Infrastruktur fehlt jedoch noch weitgehend.

Alltags-Tauglichkeit spielt bei einer Fahrt in zwei Wochen zum Nordkapp keine Rolle – dies ist eine Ausnahmesituation! Vor 25 Jahren hatten TWIKE bei ihrer Nordkapp-Challenge Reichweiten von rund achtzig Kilometern und wurden an normalen Steckdosen geladen. Die Reiseroute führte damals auch nicht über Autobahnen direkt ans Ziel, sondern war Teil des Abenteuers selbst: Mit einem TWIKE lassen sich sportliche Ausfahrten machen, entlang wunderschöner Landschaftszüge, durch Ortschaften voller Überraschungen – Genuss pur! Reisen bedeutet, auf Entdeckung zu gehen, Horizont zu erweitern & Abenteuer zu erleben. Mit dem TWIKE zu reisen ist nicht einfach Kilometer abspulen.

Alltagstauglichkeit beginnt im Kopf – unsere Fahrzeuge müssen nicht für die Ausnahme taugen – wir sollten Fahrzeuge kaufen, die mit unserer Nutzung übereinstimmen, unsere Mobilitätsbedürfnisse überdenken sowie unsere Umwelt mit Taten schonen.


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2 Antworten

  1. Peer Haupt

    Es war uns eine Ehre eine solche Pioniertat zu unterstützen und wir zollen den Team302 unseren absoluten Respekt und auch allen anderen Teilnehmern der #eNC2023, welche mit grossem Teamgeist dieses Unterfangen ebenfalls mitgetragen haben.

    Kleines Korringenda:
    #eNC2023
    5.01.2024 waren wir am Nordkapp und nicht am Nordkap

  2. Wim und Evelien

    Vielen Dank für diese schöne Geschichte. Als ehemalige TWIKE 3-Fahrer (2014-2020) möchten wir Adrian und Hans zu ihrer Entscheidung gratulieren, an dieser anspruchsvollen Rallye zum Nordkap teilgenommen zu haben. Mit Erfahrung und Ausdauer erreichten sie trotz Rückschlägen und dank Hilfe und Teamgeist das Ziel. Beide sind um ein unvergessliches Abenteuer reicher. Hut ab für diese Piloten und alle Teamkollegen! Schön, so ins neue Jahr zu starten! Wir wünschen allen ein gesundes Jahr 2024.

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